Leg dir eine leichte Identität zu

Wer mit dem Rauchen aufhört, schafft das durchschnittlich im fünften Versuch. Menschen tun sich schwer mit Verhaltensveränderungen – egal wie sinnvoll sie sind. Es bedarf meist einer Vielzahl von Schritten und Versuchen. Dein Weg zu einem leichteren Leben setzt sich aktuell möglicherweise aus 17 kleinen und 4 und großen Veränderungen zusammen. Jede einzelne neue Gewohnheit oder abgelegte schlechte Gewohnheit kann mehrere Anläufe oder langes Einüben erfordern. Klingt mühselig? Ist es auch. Und ich will ehrlich sein, das ganze endet dann nicht im tosenden Applaus mit einem Zieleinlauf. Das Leben geht weiter, auch wenn du endlich leichter bist und dich leichter fühlst.

Diäten sind wie Auswendiglernen

Diäten, mit denen du ein bestimmtes Gewicht anpeilst, erscheinen einfacher. Es geht um Einschränkungen für einen überschaubaren Zeitraum. Die Ergebnisse sind von der Waage ablesbar und stellen sich oft schnell ein. Wer drei Wochen fastet, Weniges oder nur Bestimmtes isst, erreicht irgendwann das Wunschgewicht. Wenn der Weg dorthin aber von Entbehrungen und Beschränkungen gekennzeichnet war, genügt die Freude am Ergebnis so gut wie nie, um das erreichte Gewicht beizubehalten. Nicht meine Meinung, sondern pure Statistik. 99 Prozent der Diäten scheitern langfristig.

Ohne Lernen, Innehalten, Verstehen und Gewöhnen lassen sich nachhaltige Gewohnheiten und ein daraus entstehender leichter Lebensstil nicht beibehalten. Das ist wie der Unterschied zwischen auswendig lernen und begreifen.

Wer also keinen Spaß an den veränderten Lebensgewohnheiten hat, bleibt nicht dran. Auch in meinen Abnehmgruppen geht es auf und ab. Eine Trennung, Wechseljahre, pflegebedürftige Eltern, ein überforderndes Arbeitsprojekt und die besseren Entscheidungen werden rar. Sind erlernte Schritte nicht zu festen guten Gewohnheiten geworden, werden sie wieder aufgegeben werden.

Schaff dir eine leichte Umwelt….

Essen dient übergewichtigen Menschen – und nicht nur ihnen – als Trost, Belohnung, Ablenkung, Betäubung. Ein leichteres Leben bleibt ein Prozess, an dem du dranbleiben musst. Schaff dir die Umgebung und Lebensumstände, die dir leichte Entscheidungen ermöglichen. Und am wichtigsten: umgebe dich mit Menschen, die dich unterstützen oder sogar mitmachen bei deiner Reise zu mehr Leichtigkeit. Die Menschen, mit denen du zusammen wohnst, sollten immer mit an Bord sein.

Auch in den Abnehmgruppen entstehen häufig liebevolle und unterstützende Verbindungen. Davon kannst du nicht zu viele haben. Aber es kann auch Menschen geben, die dir nicht guttun. Schau genau hin. Das gilt auch für eine Arbeit, die auslaugt und unglücklich macht. Alle Aspekte deines Lebens, die Wünsche nach Trost, Ablenkung oder Betäubung auslösen, machen es dir schwer auf dem Weg zu mehr Leichtigkeit.

….und eine leichte Innenwelt

Ich sag es mal yogisch: alles steckt außerdem schon in dir. Du selbst musst die Sportlerin, die Achtsame, die Vernünftige, die Selbstfürsorgliche in dir entdecken. In den Abnehmgruppen trainieren wir das mit Wochenaufgaben. Diese können bestenfalls zu Gewohnheiten werden, bis sie dich ausmachen. Dann bis du diejenige, die früh zu Bett geht, oder die Frau, die alles zu Fuß erledigt. Veränderungen sind bis ins hohe Alter möglich. Hast du deine leichte Identität gefunden, dann ist sogar gut, dass Veränderungen nicht über Nacht möglich sind. Dann bist du die Veganerin, die Yogini oder die Radfahrerin, basta!

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